Big data

Freitag, 21. Oktober 2016

Hass im Internet

Wenn man heutzutage einen Artikel über ein emotionsgeladenes Thema wie beispielsweise „Zuwanderung in der Schweiz nimmt zu“ konsultiert, ist dieser meistens schon überflutet mit diversen Kommentaren. Einerseits wird der Sachverhalt sachlich analysiert und andererseits werden menschenverachtende Kommentare geschrieben. Die User mobben einander gegenseitig, schreiben Hasskommentare gegen die Akteure, Autoren und andere User der Beiträge. Sie sprechen Drohungen aus und geben ihre extremen Gesinnungen preis. Die Frage ist, wo die Grenze der Meinungsfreiheit liegt? Sollen die Betreiber der Internetseite Massnahmen ergreifen und solche Kommentare verbieten?

http://www.cicero.de/berliner-republik/hass-im-internet-taten-und-worte-sind-nicht-dasselbe
Der Algorithmus von Facebook fördert diese menschenverachtende Beiträge zusätzlich. Je mehr Interaktionen der Beitrag generiert, umso wichtiger wird er bei Facebook eingestuft. Die Algorithmen basieren auf Daten von Nutzern. Die angesammelten Daten werden von Facebook an Dritte veräußert. Das bedeutet je mehr Interaktionen, desto mehr Daten werden generiert und folglich kann Facebook den Umsatz steigern. Es kursieren zurzeit viele Meinungen, dass Facebook und Co. mehr Verantwortung zu diesem Thema übernehmen sollen. Doch Facebook selbst kontert und propagiert vorwiegend die „Counter-Speech“.

Counter-Speech bedeutet so viel wie den Kommentatoren mit fundierten Argumentationen Gegenwehr zu geben, um sie schlussendlich mit dem Gewinnen der Mehrheit das den „Beschuldigten“ zum Schweigen zu bringen. Auch der Medienwissenschaftler Florian Büchel ist gegen eine Zensur und für eine Selbstregulierung. Er ist der Meinung, dass die Gegenreden auf gesellschaftliche Normen abzielen müssen. Somit sollen Akteure auf eine objektive und fundierte Art darstellen, dass hier jemand gegen die gesellschaftliche Normen verstossen hat, was darauf abzielt Konsens bei den anderen Teilnehmenden zu finden. Zensur hingegen löst meistens eine negative Gegenreaktion aus. Zusätzlich werden bei der Zensur oftmals Kommentare gelöscht, die nicht gelöscht werden sollten. Florian Büchel meint weiter, dass es gemäss Medienwissenschaft der sogenannte Meinungsführer existiert. Dieser verbreitet seine Meinung oft in seinem Umfeld und findet dort oftmals hohe Zustimmung. Das Ziel ist es dem Leser mit rationalen Argumenten eine vernünftige Alternative zu bieten. „Don’t feed the troll“! Weil schlussendlich sind nur noch Trolle da…

Was denkt Ihr dazu?

Was sind eure Erfahrungen zu diesem Thema?

Seit auch IHR in der Verantwortung?


Nilo und Nicola




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1 Kommentar:

  1. Von zensur sollte nicht gesprochen werden, wenn es darum geht die Normen der Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Meinungsäusserungsfreiheit ist nicht ein absolutes Recht. Persönlichkeitsrechte und -schutz gehen eindeutig vor. Und auch das Strafgesetzbuch. Eine Beleidigung bleibt eine Beleidigung, üble Nachrede bleibt üble Nachrede. Stalking ist ein Straftatsbestand. Auf einer Unternehmensseite wollen wir deliktisches Verhalten sicher nicht tolerieren. Warum also tut es Facebook? Wir werden sehen, dass Facebook seine Haltung in naher Zukunft wird überdenken müssen.

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